Interessengemeinschaft Modellbahn Kaarst eV

 
 
 

DB-Anlage / bauberichte / heimgeleuchtet

Beleuchtung von Modellfahrzeugen mit eigener Stromquelle

Text und Bilder: Jürgen Schröder

Jetzt leuchten wir ihnen nochmal heim! Damit unsere Ausstellungsanlagen auch für den hartnäckigen Betrachter interessant bleiben, geben wir uns viel Mühe mit einer möglichst variablen Ausgestaltung. Beleuchtete Fahrzeugmodelle mit eigener Stromversorgung spielen dabei eine große Rolle und deshalb wollen wir die dazu erstellten Bauberichte ergänzen und abschließen.

Die einfache Beleuchtung größerer LKW-Modelle und den Spruch mit dem Schweizer Käse finden sie unter "Alles Unikate oder was?" und die Verwendung eines Lady-Akkus als Stromquelle in einem MiniTank Panzer (Roco/Herpa) finden sie unter "Steck die Lady in die Wanne: Von der Straße ins Gelände".

Da es auf der Hand liegt, dass der Aha-Effekt ansteigt, wenn die Bauform des Fahrzeugs kleiner wird, wollen wir auch dazu Beispiele präsentieren. Dazu haben wir u.a. folgende Arbeitsmittel verwendet:

  • LED Tester Conrad, Art.Nr. 181111
  • Bondic UV Kleber, z.B. über SD EDV- und Modellbauservice (www.modellautobahnen.de)
  • Spannungswandler (LED-Wandler),   SD EDV- und Modellbauservice
  • Lampenlack gelb, SD EDV- und Modellbauservice
  • weiße und rote LEDs, SD EDV- und Modellbauservice
  • LEDs Kronenbahn, www.kronenbahn.de,
  • LEDs SD EDV- und Modellbauservice
  • LEDs Carlights, www.db-s.info
  • Knopfzelle 3V, z.B. Conrad Electronic, ArtNr.: 651080
  • Knopfzellenbatteriehalter, z.B. Conrad Electronic, ArtNr.: 651201
  • Batteriehalterung für 1 MICRO, z.B. Conrad Electronic, ArtNr.: 617946
  • Lipoakku, Ladegerät, Stecker dreipolig, Firma CarParts, www.mcc-modelcarpaarts.nl
  • Micro-Schiebeschalter, Conrad Electronic, Art.Nr.: 708020

Beispiel 1: Mercedes Benz LKWs L311 (Herpa)

Kleinere LKWs wie z.B. der Merceds Benz L311 bieten im Maßstab 1:87 genug Raum zum Einbau eines Batteriehalters für die Batteriegrößen MICRO oder LADY. Ein Akku hat 1,2 V Spannung, was natürlich für die unmittelbare Versorgung der LEDs unzureichend ist.

Von der Firma SD EDV- u. Modellbauservice (www.modellautobahnen.de) haben wir deshalb Spannungswandler (LED-Wandler) für Standfahrzeuge sowie weiße und rote LEDs erworben. Der Wandler ermöglicht den Betrieb von zwei getrennten weißen LEDs sowie von zwei roten LEDs, welche in Reihe verbunden sind, also eine Anode (+) und eine Katode (-) zum Wandler und die Anderen untereinander; Widerstände werden nicht benötigt.

Mit dem LED Tester (Conrad, Art.Nr. 181111) testen wir vorher die Funktionsfähigkeit der LEDs und identifizieren Anode und Katode. Auf die Farbe des Lackdrahtes sollte man sich nicht unbedingt verlassen, insbesondere wenn man LEDs verschiedener Händler verwendet.

An unserem LKW MB L311 „Riva Transport“ haben wir die Zurüstteile angebracht und die weißen LEDs sodann auf die Frontscheinwerfer geklebt. Die Scheinwerfer bestehen aus einem einzigen Gussteil, so dass ein Einbau innerhalb des Scheinwerfers leider nicht möglich war. Die LEDs wurden anschließend mit einer klaren Hülle bestehend aus Bondic UV-Kleber überzogen, was den Eindruck eines Scheinwerferglases vermittelt. Die Lichtfarbe kann dann wunderbar durch vorsichtigen Auftrag von gelbem Lampenlack (ebenfalls über SD bezogen) verändert werden.

An einem weiteren MB LKW L311 „Transport H. Freund“ haben wir die Front-LEDs in die Lampen eingegossen. Dazu wurden die LEDs mit der Leuchtrichtung nach unten auf eine Metallplatte gelegt und dann mit BONDIC UV-Kleber so überzogen, dass sich eine Art Halbschale gebildet hat. Welche Scheinwerferform hier besser aussieht, ist schwer zu entscheiden.  



Beispiel 2: Lanz Eil-Bulldog, Brekina

Verwendet man Knopfzellen um LEDs zu betreiben, kann man verblüffend kleine Fahrzeuge beleuchten. Entscheidend ist, dass die Knopfzelle 3V Spannung liefert, damit die weißen LEDs betrieben werden können. Leider benötigen die LEDs verschiedene Vorwiderstände, so dass diese ebenfalls im Fahrzeug untergebracht werden müssen. Die Widerstände berechnet man wie folgt:

R = (Spannungsversorgung – Spannung der LED) / LED-Strom

Den LED-Strom kann man im Zweifel unter Verwendung des LED-Testers und eines Multimeters ermitteln. Damit der Drahtverhau klein bleibt, wurden hier vorne zwei gelbe LEDs von Kronenbahn in Reihe geschaltet (Spannung folglich verdoppelt), so dass nur zwei Drähte zur Stromquelle geführt werden mussten. Die roten LEDs wurden einzeln angeschlossen. LEDs betreibt man zwar grundsätzlich mit Vorwiderstand, tatsächlich ist es der LED aber egal, ob der Widerstand vor der Anode (+) oder hinter der Katode (-) sitzt.

Dies kann man sich zusätzlich zu Nutze machen, wenn die Bauform sehr klein bleiben muss. Bei unserem LANZ Eilbulldog haben wir vor die Anode einen Widerstand mit 240 Ohm für die gelben LEDs gesetzt. Hinter den Katoden der roten LEDs sitzt ein Widerstand mit 620 Ohm. Der Knopfzellenhalter (Conrad 651201) wurde an beiden Seiten so gekürzt, dass lediglich noch ein Steg übriggeblieben ist, welcher die kleinen Metallbügel in Position hält und der in das Fahrzeug eingeklebt wurde.


     
Beispiel 3: Mercedes Benz Bus O 317, Brekina



(Dieses Brekina-Modell hat einige Jährchen auf dem Buckel, ist aber noch im Progamm)

Was macht man eigentlich, wenn die Bauform sehr flach sein soll und keine Öffnung für den leichten Austausch von Batterien und Akkus vorhanden ist? Dann sollte man sich in der Welt der Car-Systeme umschauen, ob dort nicht entsprechende Komponenten vorhanden sind (sind übrigens fast immer, eine Frage des Geldes).

Für unseren MB Bus O 317 von Brekina haben wir uns für einen Lipo-Akku zum festen Einbau entschieden. Bezogen haben wir den Akku sowie dreipolige Steck-Ladeverbindungen und ein kleines Ladegerät über die Fa. CarParts (www.mcc-modelcarpaarts.nl). Man verwendet dreipolige Steckverbindungen, bei denen außen jeweils Minus und innen ein Pluspol angeschlossen werden, damit man beim laden Plus und Minus nicht vertauschen kann.

Nachladen kann man auf die Schnelle mit einem 9V Akkublock, oder aber mit einem kleinen Trafo, den man auf 9V begrenzen kann. Unserem Bus haben wir neue Frontscheinwerfer verpasst, in dem wir die Scheinwerferfassungen mit Bondic UV-Kleber ausgefüllt haben (LEDs eingegossen). Der Lipo-Akku gibt 3,7V ab, weshalb wir für die Frontscheinwerfer einen 470 Ohm Widerstand und für die Rückleuchten einen 1 KOhm Widerstand verwendet haben.

Der Lipo-Akku ist sehr flach

Strommessung

Passt alles rein!

Die Ladebuchse und der Mikroschiebeschalter sind eingebaut und mit Bondic UV-Kleber fixiert. Hier steht übrigens noch „Made in W-Germany“, woran man sieht, wie alt wir schon geworden sind.

 

Was fehlt jetzt noch?

Genau: Impressionen mit den hier beschriebenen Fahrzeugmodellen.


MB O 317 Anderthalbdecker im Bereich des Güterbahnhofs Karlsforst Rhld.

 

MB L311 Lieferwagen im Bereich der Güterschuppen

 

Bauer Heinrich sein Lanz Eil-Bulldog. Sieht der alte VW-Bulli etwa noch besser aus?

 



Abendstimmung im Bergischen Land, so wie wir uns das vorstellen.