Interessengemeinschaft Modellbahn Kaarst eV

 
 
 

DB-Anlage / bauberichte / lkw beleuchtung

Alles Unikate oder was?

Text und Bilder: Jürgen Schröder

Haben Sie auf Ihrer Anlage eigentlich beleuchtete Fahrzeugmodelle stehen? Wenn ja, ärgern Sie sich vielleicht darüber, dass Sie zunächst eine Menge Geld investieren mussten und dass das gute Stück dann immer an derselben Stelle steht?

Auf Messen kann man viel Geld für beleuchtete Standmodelle ausgeben, deren Energieversorgung von unterhalb der Anlage erfolgt. Wenn Sie da, wie Ihr Arbeitgeber, auf Standortwechsel stehen, sieht Ihre Anlage bald aus wie ein Schweizer Käse.

Einfache Batteriebeleuchtung von Modellfahrzeugen mittels LED

Viele LKW-Modelle sind durchaus groß genug, um ihre eigene Stromversorgung an Bord zu haben. So groß, dass an besondere Batterie- oder Akkuformen, bzw. an Spannungswandler kein Gedanke verschwendet werden muss.

Materialbedarf

  • Micro-Schiebeschalter (z.B. Conrad Art. 708020)
  • Lötstreifenrasterplatte (z.B. Conrad Art. 527742)
  • Batteriehalter für 2 Micro-Batterien (z.B. Conrad Art. 617970)
  • Widerstände (z.B. bei Conrad)
    • 10 Ohm (Art. 418013)
    • 20 Ohm (Art. 420530)
    • 240 Ohm (Art. 420662)
    • 470 Ohm (Art. 418218)
    • 1K Ohm (Art. 404047)
  • Weiße LEDs und rote LEDs mit angelöteten Drähten (ca. 2,1mm x 1,2mm; z.B. CAR-Lights, www.carlights-led.de, Widerstand 1 K Ohm liegt immer bei, oder bei Sigmund Dankwardt, www.shop.modellautobahnen.de)
  • Wechselblinker mit gelben LEDs (z.B. Respotec GmbH, post@respotec.de)

Zur Beleuchtung eines LKW braucht man, da die Durchlassspannung einer weißen LEDs ca. 3V beträgt, zwei in Reihe geschaltete Micro-Batterien mit jeweils 1,5V Batteriespannung (Batteriehalter verwenden, s.o.). Einen Anhänger kann man mit 2 in Reihe angeschlossenen Micro-Akkus à 1,2V Batteriespannung beleuchten (bei der Reihenschaltung ist die Gesamtspannung gleich der Summe der Teilspannungen).

Los geht's

Beim Lokdealer oder auf einer Messe kaufen wir uns einen schönen und aus- reichend großen LKW mit Hänger. 

Hier ist der neue Henschel HS 140 Planen-Hängerzug "DB" der Fa. Herpa auf dem Weg in die IGM-Werkstatt

   
Nehmen wir die Planen ab und prüfen, ob die Batteriehalter hineinpassen.
   
Mittels eines Handbohrers bzw. Klöbchens mit eingespanntem 0,4mm Spiralborer werden die Frontscheinwerfer aufgebohrt.
   
Weiße LEDs einfädeln und Drähte zur Pritsche durchfädeln.
   
Auch die roten LEDs werden so montiert.
   

Jetzt sägen wir uns aus der Lötstreifen- rasterplatte zwei kleine Quadrate mit mindestens 3 Löt- streifen aus.

 

   
Der mittlere und ein äußerer Kupfer-streifen werden je einmal getrennt. Auf dem mittleren Kupferstreifen wird ein Microschalter eingelötet.
   

Für den Lastwagen verwenden wir 20 Ohm für die Front- und 470 Ohm für die Rückleuchten.

Für den Hänger wird ein Widerstand von 240 Ohm verwendet.

   

Die Minuspole der Batteriehalter und der LEDs werden mit dem äußeren, nicht unterbrochenen Kupferstreifen ver- bunden. Der Pluspol des Batteriehalters wird mit dem mittleren Kupferstrei- fen verbunden, u.z. vor der elektrischen Trennung.

Die Pluskabel der LEDs sind meist mit einem dunkleren Lackdraht versehen, so dass sie leicht zu erkennen sind. Diese werden (weiß) mit dem Lötpunkt 20 Ohm und  dem Lötpunkt 470 Ohm (rot) verbunden (Hänger: 240 Ohm).

   
Zack, fertig! Schon hat man ein schönes beleuchtetes LKW- Modell, welches heute hier und morgen dort für Abwechslung auf der Modellbahn sorgt.

Das Ganze geht natürlich auch mit LKW-Modellen, bei denen die Frontlampen im Chassis enthalten sind. Hier müssen sie darauf achten, dass die LEDs mit einem Kleber fixiert werden, welcher nicht matt kristallisiert (also kein Sekundenkleber). Dafür ist ideal ein sog. UV Kleber (z.B. bei Sigmund Dankwardt www.shop.modellautobahnen.de).

Beispiele sind u.a. der Büssing LU 11/16 Koffer-Hängerzug "Jägermeister" von Herpa oder der MAN 635 Möbelzug "Josef Bäckerling" von Brekina.

Und, größer geht natürlich immer bei diesem Spielchen. Hauptsache für diese einfache Form der mobilen Beleuchtung ist ja, dass die Stromquelle über 3 Volt liefert. Schauen Sie mal über Ihre Anlage oder in die Bastelkiste, ob Sie nicht vielleicht einen Kibribausatz "Wandertrafo 50MVA Trafo-Union" finden. Da passt ein 9 Volt Akkublock hinein, was der Leistungsangabe des Vorbildes schon irgendwie gerecht wird. Platz ist dann auch noch für die Blinkelektronik von z.B. Respotec (s.o.).

Auf den Bildern zu sehen ist eine MB SK Schwerlastzugmaschine mit Prismen-Plattform- wagen (Kibri 13546). Er wurde neben Front- und Rückbeleuchtung ausgestattet mit zwei gelben Front-LEDs und zwei gelben LEDs auf dem Führerhaus, deren negative Zuleitungen über den Wechselblinker geführt wurden (Weiß 1K Ohm, Rot u. Gelb > 800 Ohm).

Wenn Sie mit diesem Baubericht etwas anfangen können, würden wir uns über ein Feed-Back sehr freuen.

Na ja, vielleicht sagen Sie ja: Kann ja jeder! Genau, kann wirklich jeder! Man muss nur mal leicht motiviert werden. Schwieriger wird es aber, wenn man kleinere Fahrzeuge beleuchten möchte. Dazu demnächst mehr.